
Generalstreik – Wie Gewerkschaften 1920 einen rechten Putsch verhinderten
1920 legten 12 Millionen Menschen in der Weimarer Republik ihre Arbeit nieder, um die Machtübernahme rechter Putschisten zu blockieren.
1920 legten 12 Millionen Menschen in der Weimarer Republik ihre Arbeit nieder, um die Machtübernahme rechter Putschisten zu blockieren.
Wer war der Mann, in dessen Namen Menschen sich bis heute für mehr Mitbestimmung und Gerechtigkeit engagieren?
Mitbestimmung in Betrieben und Unternehmen ist bis heute eine wichtige Stütze für die Demokratie. Denn wer am Arbeitsplatz mitbekommt, dass die eigene Stimme zählt, nimmt dieses Gefühl auch in andere Lebensbereiche mit. Aber die Mitbestimmungsrechte, die es heute gibt, wurden hart erkämpft.
Für viele Menschen ist es heute selbstverständlich, dass sie auch dann ihren Lohn bekommen, wenn sie sich krankmelden. Allerdings war das nicht immer so. Im längsten Streik der Geschichte der Bundesrepublik kämpften Metallarbeiter in Schleswig-Holstein für die Gleichstellung von Arbeiter*innen und Angestellten, für Lohnfortzahlung im Krankheitsfall und Urlaubsgeld.
Dass Betriebe Orte gelebter Demokratie sind, vermitteln junge DGB Teamer*innen an
Berufsschulen. Und der Blick in die Geschichte zeigt: Betriebe sind auch der Ursprungsort für die Demokratisierung der deutschen Nachkriegsgesellschaft nach dem Ende der Nazi-Diktatur 1945. Direkt nach der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht gründen sich deutschlandweit Betriebsausschüsse, um die Produktion, Wirtschaft und Lebensbedingungen demokratisch mitzugestalten. Und aus der Zerschlagung der freien Gewerkschaften 1933 wurde die Lehre gezogen, den Richtungsstreit in der Arbeiterbewegung zu überwinden und geeint zu handeln. Bis zur Gründung der Einheitsgewerkschaft, dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB,) in München am 13. Oktober 1949 sollte es allerdings noch ein schwieriger...
Wilhelm Leuschner war ein sozialdemokratischer Politiker, Gewerkschafter und einer der bekanntesten Widerstandskämpfer gegen die Nazis. Noch heute sind viele Straßen, Plätze und Schulen nach ihm benannt. Trotzdem gerät er außerhalb der Gewerkschaften immer mehr in Vergessenheit.
Gemeinsam mit den Historikern Michael Schneider und Reiner Tosstorff und mit Sabine Sieg von der Gedenkstätte Plötzensee schauen wir auf Leuschners Leben zurück. Wir fragen uns, wer Wilhelm Leuschner war, warum er sich von Anfang an gegen die Nationalsozialisten stellte und was wir heute aus seinem Mut lernen können.
Im Kampf der Frauen um ein mitbestimmtes Leben und Arbeiten spielen Gewerkschaften eine wichtige Rolle. In den Gewerkschaften können sie sich schon früh organisieren und politisch aktiv werden. Trotz des demokratischen Aufbruchs in der Weimarer Republik haben Frauen auch in den Gewerkschaften einen schweren Stand, aber sie lassen sich dadurch nicht von ihrem solidarischen Kampf für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen von Frauen abbringen. Viele ihrer Themen sind noch heute ziemlich aktuell, wie zum Beispiel die Lohnungleichheit oder die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Wie ihre Kämpfe aussahen, welche konkreten Forderungen die Frauen hatten und wie es gegenwärtig um die Gleichberechtigung...
Der 8-Stunden-Tag! Was wir heute in Frage stellen, war vor etwas mehr als 100 Jahren ein großer Gewinn für die Arbeiterbewegung, dem viele Kämpfe vorangegangen sind. Aber wo stehen wir heute in der Diskussion um die tägliche Arbeitszeit? In dieser Folge schauen wir, ob die Rechnung von 8 Stunden Arbeit, 8 Stunden Freizeit und 8 Stunden Schlaf heute noch aufgeht, lernen ein Unternehmen kennen, dass sich am 5-Stunden-Tag versucht und fragen welche Auswirkung die Arbeitszeit bis heute auf ungleich verteilte Care Arbeit hat.
Gewerkschaften stehen für mehr als für den Kampf für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen. Seit ihren Anfängen sind sie eine Demokratiebewegung. Die Zerschlagung der freien deutschen Arbeiterbewegung am 2. Mai 1933 durch die Nationalsozialisten konnten sie nicht verhindern. Warum nicht und was sie daraus gelernt haben, diesen Fragen gehen wir in dieser Folge von „Geschichte wird gemacht“ nach – und schildern, wie sich Gewerkschaften (heute) gegen Demokratiefeinde und Rechtsextremisten und für eine starke Demokratie engagieren.
Wieso ist am Ende des Monats eigentlich ein verbindlicher Lohn auf deinem Konto, ohne dass du danach fragen musst? Und wieso hast du Anspruch auf Urlaub, Krankengeld, Wochenende, geregelte Arbeitszeiten und Feierabend?
Dein:e Arbeitgeber:in muss dir als Arbeitnehmer:in auf Augenhöhe begegnen. Und du hast über verschiedene Gremien und Mittel die Möglichkeit mitzubestimmen, wie gute Arbeit für dich aussehen soll – sei es der Betriebsrat, deine Gewerkschaft oder die Option, zu streiken. – das ist nicht selbstverständlich und wurde über die Jahrzehnte von Gewerkschaften erkämpft. Ein wesentlicher Grundstein für diese Kämpfe ist das Tarifvertragsgesetz von 1949.
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